Du befindest Dich hier: Startseite / „Jugend debattiert“ – Politische Bildung in der Ukraine 2017 – ein Projekt gefördert mit Mitteln des Auswärtigen Amtes

1.Teil
Präsentation des Projektes auf der Ed-Camp-Konferenz in Charkiw

29.04.2017

An der diesjährigen Landeskonferenz von „EdCamp“ in Charkiw, im Osten der Ukraine nahmen dieses Jahr den Berichten zufolge ca. 700 Personen teil. Nun bereits zum 3.Mal trafen sich dort die reformorientierten Pädagoginnen und Pädagogen, die mit Reformen in der Schulbildung das Bildungssystem in der Ukraine voranbringen möchten und dafür nach Erfahrungsaustausch und Weiterbildung suchen.
Bei der Konferenzeröffnung erwähnte die Bildungsministerin Liliia Grinewitsch, dass der Ausbau des kritischen Denkens bei den Schülerinnen und Schülern zu den Prioritäten des Konzeptes für die „Neue ukrainische Schule“ gehört. Dementsprechend war wiederum das Interesse am Projekt groß, zumal wir bereits die Ergebnisse der Arbeit des Vorjahres vorstellen und eine Debatte mit den Schüler*innen aus der Charkiwer Schule Nr.13 durchführten konnten. Ein hochaktuelles Thema: „Sollen in der Ukraine ab 2018 die spezialisierten Schulen für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen abgeschafft werden?“, sorgte für eine lebhafte Debatte. Sowohl das Feedback der Schüler*innen als auch der Lehrerin Olga Shkrabachenko war sehr überzeugend und zeigte die Auswirkungen auf die Teilhabe an sozial wichtigen Aspekten, Veränderung des Selbstbewusstseins von Jugendlichen und ihren Umgangs mit Informationen.

2. Teil
Auswahl von teilnehmenden Schulen

01.05.-18.05.2017

Der Auswahl der Schulen und der Lehrer*innen für die Projektteilnahme erfolgte wiederum in einem 2-stufigen Verfahren: Zunächst die Teilnahme an einer schriftlichen Befragung und anschließend ein erstes Telefon-Interview. Die Fragen richteten sich vor allem auf die Motivation, Bereitschaft zur Weiterbildung, die vorhandenen schulische und außerschulischen Erfahrungen sowie auf sozialen Kompetenzen der Lehrkräfte. Nach der Auswertung durch die Projektverantwortlichen wurden die Informationen über die Schulen eingeholt.
In der zweiten Runde schließlich, also in einem persönlichen Gespräch konnten die Lehrerinnen und Lehrer ihre Ideen und Vorstellungen zur Projektdurchführung einbringen sowie einige Fragen zur ihrer Schule und ihre Arbeitsweise beantworten. An der Befragung, die zeitlich befristet war, nahmen insgesamt 39 Pädagogen aus 8 Regionen teil. Besonders viele Bewerber*innen kamen aus den Gebieten: Charkiw, Zaporizhya und Zhytomyr. Ein wichtiges Auswahlkriterium für die Teilnahme am Projekt betraf die Angebote an den Schulen selbst. Es wurden vorrangig die Schulen ausgesucht, die Jugendliche in soziale oder umweltrelevante Projekte mit einbeziehen.

Teil 3.
Training im Internationalen Haus Sonnenberg, Bundesfinale „Jugend debattiert“

12.- 17.06.2017

Am Training im Internationalen Haus Sonnenberg in St.Andreasberg nahmen 8 Lehrerinnen aus Lwiw, Zhytomyr, Konotop, Schostka, Konstantinovka und Slowjansk (die beiden letzten befinden sich im ukrainischen Teil vom Oblast Donezk) teil. Neben dem 2,5-tägigen methodischen Teil, durchgeführt von den Dozent*innen der Hertie-Stiftung, einem Partner im „Jugend debattiert-“-Projekt, wurden den Teilnehmerinnen die Leitgedanken und Werte des Sonnenberg-Kreises vermittelt. Vor allem der Beitrag des Internationalen Haus Sonnenberg in der Entwicklung der politischen Kultur, der politischen Bildung der Jugend in Deutschland wurde von den Teilnehmern mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Insbesondere die harmonische Umgebung, im Respekt vor der heimischen Natur, aber auch die Toleranz gegenüber verschiedenen Kulturen und Regionen fiel den Teilnehmern im Haus Sonnenberg besonders ins Auge.

In der Stadt Goslar lernten sie die Grundzüge der Kultur und Geschichte der Region, geprägt vom Bergbau kennen. Kennzeichnend für diese wurde unter anderem auch die Kaiserpfalz besucht sowie die markanten Fachwerkbauten im denkmalgeschützten Altstadtkern, der zur Europäischen Kulturstadt geführt hatte.

In Berlin wurden die Besichtigung des Bundestages und der Kuppel des Reichstagsgebäudes zu einem besonderen Highlight. Der „Blick nach Innen“ – in die Aufgaben und die Arbeit des Bundestages – ermöglichte die Funktionsweise der Demokratie in Deutschland besser zu verstehen.
Ein wichtiger Bestandteil für das Verständnis und die Einführung in die Methode „Jugend debattiert“ ist die Teilnahme am jährlichen Bundeswettbewerb in Berlin. Beim Finale können die eigenen Projektergebnisse „hautnah“ erlebt werden, die hohe Motivation der Pädagogen und der debattierenden Jugendlichen, und damit die sachliche und respektvolle Debatte. Aber auch die Bedeutung des Projektes und sein Stellenwert im gesellschaftlichen Leben in Deutschland werden unmittelbar deutlich.