Foto: Schule am Harly
Krieg und Frieden – Die Welt und der Harz als Schauplatz militärischer Konflikte
Bildungsurlaub – in Niedersachsen anerkannt
Wir leben in einer friedlichen Zeit. Der Satz mag zunächst als gewagte These erscheinen, wenn man an die Reideologisierung der Innen- und Weltpolitik der letzten Jahre denkt. Denn die Anzahl der Kriege mit schrecklichen Opferzahlen, die es früher permanent in der Menschheitsgeschichte gegeben hat, sinkt seit Jahren.
Früher aber waren Europa und besonders auch der Harz, zentral auf dem Kontinent gelegen, bereits in der Frühzeit Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen. Religiöse, wirtschaftliche und soziale Konflikte, die letzten Endes zu neuen Staats- und Gesellschaftsbildungsprozessen führten, kamen nicht ohne Krieg aus. Der Bauernkrieg der Reformationszeit tobte im Harz und im Harzvorland, der Dänisch-niedersächsische Krieg, ein zentraler Bestandteil des Dreißigjährigen Krieges wurde bei Lutter am Barenberge entschieden. Von den Opfern, die der Erste Weltkrieg forderte, zeugen noch heute viele Denkmäler. Aus derselben Zeit stammt auch das Denkmal für das Wirken des „Afrikaforschers“ Herrmann von Wissmann in Bad Lauterberg, der im heutigen Tansania in Wahrheit einen grausamen Kolonialkrieg führte. Im Zweiten Weltkrieg war der Harz ein Zentrum der geheimen Rüstungsproduktion des NS-Regimes, bspw. das KZ Dora-Mittelbau bei Nordhausen und das Werk Tanne bei Zellerfeld. Nach 1945 zeugen die militärischen Sperranlagen und Abhöranlagen beiderseits der deutsch-deutschen Grenze von der Abschottung im „Kalten Krieg“.
Sowohl durch eine ausführliche Beschäftigung mit den historisch-politischen Kontexten als auch durch PKW-Exkursionen im Umland soll ein Bewusstsein für den Themenkomplex „Krieg und Frieden“ erzeugt werden.